Kirchenräume
Kirche und Kunst
Ohne Spektakel
Installation und
Kirchenraum
Abschlußbemerkungen
Konzept als PDF-Dokument
Sie benötigen den Acrobat Reader 7.0 um das Dokument zu öffnen.
|
Bei meinen Installationen handelt es sich um zeitlich begrenzte Einbauten von verschiedensten Leuchtmitteln und anderen Materialen wie:
Stoffbahnen, Wasser, Rollrasen, Kies und Steine, Holz, Kerzen etc. zu einer biblischen und/oder rein christlichen Thematik in Kombination mit Musik und/oder Werken anderer bildender Künstler.
Verwirklicht werden von mir drei verschiedene Sparten von Installationen:
1. Die Installation als eigenständiges Kunstwerk im Kirchenraum
2. Die Installation als sensibel unterstützendes und untermalendes Werk im Hintergrund einer Eucharistiefeier
3. Die Installation als zusätzliches Medium bei klassischen und zeitgenössischen Konzerten im Kirchenraum
Die Konzeptionen der Installationen basieren auf dem Snoezelen. Das Snoezelen ist eine in den 80er Jahren in der Arbeit mit behinderten Menschen entwickelte Therapiemethode. Der aus dem Niederländischen stammende Begriff »snoezelen« ist ein Neologismus, der soviel bedeutet wie schnüffeln, dösen, schlafen und riechen. Vereinfacht will das Snoezelen helfen durch Licht, Geräusche, Gerüche, Geschmack und Gefühle in einer angenehmen Atmosphäre der Kommunikation den Heilungsprozess der Menschen zu fördern.
Die Installationskonzepte lehnen sich stark an das des Snoezelens an. Allerdings dienen sie nicht der Therapie und Heilung sondern der Heilszusage und dem Finden der inneren Harmonie. Hier werden die primären Reize Sehen, Hören und Riechen in den Vordergrund gestellt. Die Sinneswahrnehmung wird harmonisch abgestimmt.
Harmonie bedeutet, dass Lichteffekte, Musik für den Besucher eine Gesamtkomposition ergeben und ihn ganzheitlich ansprechen und bieten so ein unmittelbares, niederschwelliges Wahrnehmungserlebnis, das durch die Gesamtkomposition der Sinneseindrücke einen harmonischen Zustand in den Besuchern erzeugt, in dem in einem solchen Kontext die spirituelle Dimension im Leben angesprochen wird. Der Sakralraum wird somit zum Ereignis- und Erfahrungsraum, in dem sich jeder Besucher mit seinen Erfahrungen einbringen kann und diese im Lichte des Evangeliums zu deuten lernt.
Ziel der Installationen
Die Installationen wollen den Menschen einen niederschwelligen, unmittelbaren und zeitgemäßen Zugang zu einer Grundaussage unserer christlichen Botschaft bieten:
Es gibt einen, der dich liebt, wie du bist: Gott. Bei ihm darfst du ganz du selber sein und auf ihn darfst du hoffen. Vor ihm darfst du dich vergessen, alte Wege verlassen und neu beginnen. Er schenkt dir Räume und Begegnungen, in denen du neue Hoffnung und neue Perspektiven für dein Leben entdecken kannst. Er schenkt dir den wahren Frieden für dein Leben, er führt dich zu neuer Lebendigkeit und zur Fülle deiner Möglichkeiten. (
ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. Joh 10,10) - Wo wir Menschen das erfahren, da spüren wir: hier berühren sich Himmel und Erde!
Die sonst so wortlastige christliche (Gottesdienst-)Tradition lässt sich so auf ein Experiment einer nonverbalen, unmittelbaren Verkündigung mittels der Primärreize ein. Durch die ganz unmittelbaren Reize von Licht, Klang sowie andere Materialien sollen die Besucher den Kirchenraum als einen Kristallisationspunkt erleben, in dem sich Himmel und Erde berühren. Die Sinne der Besucher, die »Fenster ihrer Seele« nach außen, wie es Aristoteles formulierte, werden eingeladen, sich zu öffnen für eines der größten Geheimnisse des Menschseins, der Erfahrung der Verbindung zu einem transzendenten Gegenüber, den wir als Christen als den dreifaltigen Gott bekennen. Die Sehnsucht in den Menschen nach dieser Dimension ihres Lebens wach zuhalten, ihnen neue Hoffnung zu geben und für die Annäherung daran Raum zu geben, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Kirche in unserer Zeit.
nach oben | weiter mit Teil 5
|